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Resilienz – starke und selbstbewusste Kinder begleiten

Resilienz ist eine wichtige Eigenschaft, die Kinder mit in ihr Erwachsenenleben nehmen sollten. Doch wie kann man den Kindern helfen, widerstandsfähig und selbstbewusst durchs Leben zu gehen? Wenn man sich diese Frage stellt, ist man bereits auf dem richtigen Weg. Denn es ist die Aufgabe der Erwachsenen, Kinder so zu begleiten, dass sie die Herausforderungen des Lebens bestehen können. In diesem Magazinartikel gibt es Tipps und Anregungen, wie man Kinder resilient machen kannt.
  • Stark sein
| Lesezeit 5 Minuten

Resilienz – was ist das?

Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen im Leben nicht unterkriegen zu lassen und immer wieder aufzustehen. Kinder, die resilient sind, haben meist ein gutes Selbstwertgefühl und sind selbstbewusst. Sie wissen, dass sie Fehler machen dürfen und können, ohne dass ihr Selbstwert gleich in den Keller sackt.

"Resilienz ist das Immunsystem der Seele."

Wie können wir Kindern helfen, resilient zu sein?

Ein wichtiger Aspekt ist es, dem Kind zu vermitteln, dass es okay ist, Fehler zu machen. Denn wer nie Fehler macht, der traut sich auch nie etwas Neues auszuprobieren. Und genau das ist wichtig für eine resiliente Persönlichkeit. Also ermutigt Kinder dazu, immer wieder neue Sachen auszuprobieren und Fehler zu machen. Ein weiterer Aspekt ist die Förderung des Selbstwertgefühls des Kindes. Resiliente Kinder haben meist ein gutes Selbstwertgefühl. Helft den Kindern dabei, an sich selbst zu glauben und in sich selbst zu investieren. Zeigt ihnen immer wieder auf, was für tolles Potenzial in ihnen steckt und was für tolle Dinge sie schon alles geschafft haben. So entwickeln Kinder ein starkes Selbstvertrauen und lernen, auch Rückschläge wegzustecken.

Worte haben Gewicht

Kleinigkeiten können im Alltag helfen, Kindern das Selbstvertrauen zu geben und das Selbstbewusstsein aufzubauen. Ein ehrliches Kompliment oder ermutigende Worte – wir alle wissen, wie gut sich das anfühlt und wie beflügelnd ein positives Feedback sein kann. Besonders bei Kindern, die sich selber noch kennenlernen und ihren Platz in der Gesellschaft suchen, haben Worte Gewicht. Sie haben starken Einfluss auf das Selbstvertrauen und den Mut, den die Kleinen entwickeln, um Dinge anzupacken und auszuprobieren.

Mut machen

Kinder haben die besten Voraussetzungen für die Ausprägung von Resilienz, denn sie sind von Natur aus neugierig und wissenshungrig. Ihre Begleitpersonen, Eltern wie Erzieher:innen, haben die verantwortungsvolle Aufgabe, den kleinen Weltentdeckern den Rücken für eigene Entdeckungen zu stärken und sie im gleichen Atemzug bei Rückschlägen motivierend aufzufangen. In den Denk mit Kitas wissen wir, dass ein „du schaffst das! Ich bin da, wenn du mich brauchst“ anders wirkt als ein „das kannst du nicht, dafür bist du noch zu klein“. Ermutigung und die Sicherheit, auch Rückschläge bewältigen zu können, wirken als positiver Ansporn und unter Umstände auch gewohnte Pfade zu verlassen.

Das Kind als Individuum und als Gruppenmitglied

Unsere pädagogischen Grundsätze sind: Kinder sollen als Individuum wahrgenommen und gefördert werden – sei es extrovertiert oder introvertiert, kreativ, musikalisch, sportlich, sensibel oder ungeduldig. Gleichzeitig soll ein harmonisches Miteinander in der Gruppe herrschen und jedem Kind das Gefühl vermittelt werden, richtig und wichtig zu sein. Dabei profitieren die Kleinen von der Gruppendynamik und könnnen ihre Resilienz in verschiedensten Situation spielerisch trainieren.

Eine Positive Atmosphäre für die Entwicklung

In unseren Denk mit Kitas tragen wir dazu bei, dass Kinder ihre Aufgaben und Herausforderungen selbst bewältigen können und so ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit erfahren. Dafür sorgen auch Kleinigkeiten, die Erwachsenen oft gar nicht auffallen: Beispielsweise sind Stühle nur so hoch, dass Kinder sie alleine tragen und verrücken und können. Waschbecken sind auf einer kindgerechten Höhe montiert und Garderoben erlauben es selbst den Kleinsten, die eigene Jacke aufzuhängen, ohne sich "klein" zu fühlen.

Stärkung des Selbstvertrauens – ein Schlüsselfaktor für Resilienz

Ein wichtiger Schlüssel zur Entwicklung von Resilienz ist das Selbstvertrauen. Kinder, die sich selbst positiv sehen und akzeptieren, nehmen auch Fehler und Rückschläge besser an und stehen nicht so schnell unter dem Einfluss negativer Gefühle wie Angst oder Wut. Um das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken, können sie in kleinen Schritten an Aufgaben herangeführt werden, die sie normalerweise nicht tun würden. So ermöglicht es den Kindern eine neue Erfahrung und helft ihnen, sich selbst besser kennenzulernen. Dadurch wird das Selbstvertrauen gestärkt und das Kind wird in der Lage sein, auch in Zukunft Fehler besser anzunehmen und damit umzugehen.

Konfliktgespräch in der Kita

Förderung von sozialer Kompetenz und Empathie

Empathie und soziale Kompetenz sind zwei Eigenschaften, die Kinder für ein erfolgreiches Leben brauchen. Empathie bedeutet, dass man in der Lage ist, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und ihre Gefühle zu verstehen. Soziale Kompetenz bedeutet, dass man in der Lage ist, sich in sozialen Situationen zu behaupten und Konflikte friedlich zu lösen. Beide Fähigkeiten helfen Kindern dabei, sich in der Kita, der Schule und im Alltag zurechtzufinden.

Tipps für Eltern, um Resilienz bei Kindern zu Hause zu stärken

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die Resilienz bei Kleinkindern im Alltag zu stärken. Im Folgenden geben wir Eltern ein paar Tipps, wie sie mit ihren Kindern gezielt trainieren können: den eigenen Fähigkeiten vertrauen, Problemlösungen finden, Rückschläge erfolgreich verarbeiten oder Mut sammeln.

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"Das war schon sehr gut. Versuch's doch noch einmal!"

Tipp 1: Übung macht den Meister

Kinder sollten immer wieder neue Herausforderungen annehmen und sie mit Hilfe Erwachsener bewältigen oder verstehen lernen. Das kann beim Fahrradfahren, Basteln oder Klettern der Fall sein. Es ist wichtig, dass die Ziele erreichbar sind und die Kinder nicht überfordert werden. Ein aufmunterndes "Das war schon sehr gut. Versuch's doch noch einmal!" hilft dabei, sich selbst zu übertreffen, auch wenn es vielleicht nicht gleich auf Anhieb funktioniert.

Tipp 2: Erfolgserlebnisse sammeln

Durch das Ausprobieren von neuen Dingen und das Erfahren von Erfolgserlebnissen kann das Selbstbewusstsein eines Kindes gestärkt werden. Der Alltag bietet hierzu unzählige Möglichkeiten, zum Beispiel kleine Aufgaben wie die Bestellung beim Bäcker oder die Überwindung der großen Rutsche im Freibad. Die Überwindung dieser Hindernisse wird schnell mit einem positiven Erlebnis belohnt - sei es das Lieblingsgebäck oder das kühle Nass.

Tipp 3: Unschöne Situationen spiegeln

Das einfühlsame Spiegeln von Fehlverhalten hilft Kindern dabei, ihre Welt besser zu verstehen. Dies kann beispielsweise auf dem Spielplatz mit kleinen Konflikten geübt werden: „Wie würdest du dich fühlen, wenn dir jemand die Schaufel wegnimmt?“ Gemeinsam können Erwachsene und Kinder dann eine Lösung besprechen und für das nächste Mal lernen.

Tipp 4: Mutmach-Liste

Wenn Eltern sich die Zeit nehmen, über einen Zeitraum von zwei Wochen eine Liste zu erstellen, in der steht, welche Erfolgserlebnisse und Entwicklungsschritte ihr Kind in den letzten 14 Tagen gemacht hat, kann dies einen großen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl des Kindes haben.

Weitere Fragen und Antworten zum Thema Resilienz

Wie kann man die eigene Resilienz fördern?

Leider gibt es kein Patentrezept für die Förderung der eigenen Resilienz. Wie bei vielen anderen psychischen Funktionen ist auch hier die biologische Veranlagung ein wesentlicher Faktor. Dennoch können Menschen mit einer schwachen Resilienz durchaus lernen, ihre Einstellung und ihr Verhalten zu ändern und so die eigene Widerstandskraft zu stärken. Soziale Kontakte sind entscheidend für resilientes Verhalten: Wer Freundschaften pflegt und regelmäßig soziale Aktivitäten unternimmt, baut Stress ab und tankt positive Energie. Dabei ist es gleichgültig, ob man regelmäßig Sport treibt oder im Verein engagiert ist: Hauptsache ist die gemeinsame Zeit mit anderen Menschen.

Was sind die Faktoren, die die Wiederstandskraft eines Menschen beeinflussen?

Resilienz ist die Fähigkeit, Belastungen zu bewältigen und Krisen zu meistern. Menschen, die resilient sind, haben gelernt, mit Rückschlägen und Schwierigkeiten umzugehen und verfügen über ein großes Maß an innerer Stärke. Ob jemand resilient ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die eigene Persönlichkeit, das soziale Umfeld und die Lebensumstände. Die Resilienzforschung hat gezeigt, dass Menschen, die über ein hohes Maß an Selbstvertrauen und Ausdauer verfügen, sowie optimistisch und flexibel sind, eher resilient sind. Auch soziale Kontakte und ein funktionierendes soziales Umfeld tragen dazu bei, dass Menschen resilient sind. Dennoch können auch Menschen mit einem schwachen Resilienzpotenzial lernen, ihre Einstellung und ihr Verhalten zu ändern und so die eigene Widerstandskraft zu stärken.

Was bedeutet Resilienz für die Gesundheit eines Menschen?

Die Resilienzforschung hat gezeigt, dass resiliente Menschen seltener an psychischen Erkrankungen leiden. Auch körperliche Gesundheit und Wohlbefinden sind bei resilienten Menschen besser. Dies liegt unter anderem daran, dass resiliente Menschen besser mit Stress umgehen können und seltener an Stress bedingten Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlafstörungen leiden.

In welchen Lebenssituationen ist Resilienz besonders wichtig?

Resilienz ist in allen Lebensphasen wichtig, aber es gibt bestimmte Situationen, in denen sie besonders hilfreich ist. Dazu gehören Krisensituationen wie der Verlust eines geliebten Menschen oder eine Trennung. Auch bei schweren Krankheiten und Behinderungen kann Resilienz helfen, mit den Herausforderungungen des Alltags besser fertig zu werden.

Wie hängen Resilienz und psychische Gesundheit zusammen?

Psychische Gesundheit ist eng mit Resilienz verknüpft. Menschen, die resilient sind, haben eine höhere psychische Widerstandsfähigkeit und können auch in schwierigen Zeiten an ihrer psychischen Gesundheit festhalten.

Wenn wir unseren Kindern helfen wollen, resilient zu sein, sollten wir sie in erster Linie stärken. Dies geschieht am besten, indem wir ihnen Selbstvertrauen aufbauen. Soziale Kompetenz und Empathie sind weitere Schlüsselfaktoren für Resilienz. Wenn wir unseren Kindern beibringen, wie wichtig es ist, stark und selbstbewusst zu sein, können wir sie begleiten und unterstützen, damit sie ihr ganzes Leben lang glücklich und erfolgreich sind. Erfahrt mehr über Resilienz im Bayrischen Bildungs- und Erziehungsplan.

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